Weben: Was ist das?
Weben gehört zu einer der ältesten Handwerkstechniken überhaupt. Tatsächlich gibt es Nachweise, dass bereits vor 32.000 Jahren schon gewebt wurde. Grob gefasst ist das Weben die Kreuzung zweier Fadensysteme. Dabei wird unterschieden zwischen zwei Fadenrichtungen, dem Kettfaden und dem Schussfaden. Am einfachsten ist es, wenn man hierfür einen Webrahmen benutzt. Der Kettfaden wird dann in den Webrahmen eingespannt, während der Schussfaden im rechten Winkel mit dem Kettfaden verkreuzt wird.
Weben mit Kindern in der Grundschule: Welches Material braucht man?
Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind zuhause oder in der Schule weben möchten, brauchen Sie folgende Materialien:
- Faden (Wolle)
- Webrahmen
- Webschiffchen
- Schere
- Optional: Webkamm, Webnadel
Übrigens: Auch das Filzen oder Sticken ist bei Kindern besonders beliebt.
Wolle:
Für Anfänger sollte bei dem Kauf der Wolle darauf geachtet werden, dass sie möglichst glatt und nicht zu dünn ist. So ist sie griffiger und es lässt sich einfacher arbeiten.
Webrahmen für Kinder:
Für Kinder eignet sich ein Kleinwebrahmen aus Holz mit zwei Metallstangen. Der Kleinwebrahmen eignet sich perfekt fürs Üben und so entsteht die Gefahr nicht, dass das Garn zu fest angezogen wird. Sind die Kinder schon erfahrener im Umgang mit Webrahmen, dann können sie es auch mit einem Schulwebrahmen versuchen. Diese sind für aufwändigere Projekte geeignet und ermöglichen es dank dem Kettbaum Sachen zu weben, die länger als der eigentliche Rahmen sind.
Webkamm:
Der Webkamm ist, wie der Name schon verrät, ein Kamm, mit dem man die Abstände zwischen den gewebten Reihen verkleinert. Er hat relativ breite Zacken und verhindert, dass das Gewebte nicht auseinander fällt oder gar Löcher hat.
Webschiffchen:
Ein Webschiffchen ist zwar optional, ist aber eine tolle Hilfe, um den Schussfaden einfach durch die Kettfäden zu führen. Einfach die Wolle um das Webschiffchen wickeln (Vorsicht: Weder zu fest noch zu lose) und durch die Kettenfäden fahren.
Weben für Kinder - eine Anleitung:
Webrahmen aufbauen und bespannen:
Bevor es mit dem Weben losgehen kann, sollten Sie zunächst den Webrahmen für die Kinder aufbauen. Hierfür werden die zwei Metallstangen links und rechts im Rahmen eingespannt und mit Schrauben fixiert.
Nun geht es an das Bespannen. Das Garn wird links am unteren Ende der Metallstange, bestenfalls mit einem Doppelknoten, befestigt. Anschliessend wird es nach oben zu dem gegenüberliegenden Ende geführt. Jetzt wird das Garn nach unten durch die danebenliegende Kerbe gezogen und im Anschluss wieder nach unten geführt. Dies macht man so lange, bis der komplette Rahmen bespannt ist. Also vom linken Rand bis zum rechten. Zum Schluss wird das Garn oben rechts an der rechten Metallstange wieder mit einem Doppelknoten befestigt.
Wichtig: Das Garn darf weder zu fest noch zu locker gespannt werden.
Weben:
Ist der Webrahmen aufgebaut und bespannt, kann es schon mit dem Weben losgehen. Zu Beginn wird das Webschiffchen mit Garn umwickelt. Anschliessend wird der Schussfaden mit einem Doppelknoten an einem Ende des Rahmens befestigt. Nun geht es mit dem Weben los: Hierfür schiebt man das Webschiffchen unter der Metallstange durch und über den ersten Kettfaden, danach geht es unter den zweiten Kettfaden, bis die Reihe fertig ist. Nun kommt der Webkamm zum Einsatz: Dieser wird nach Vollendung jeder Reihe eingesetzt, um das Gewebte nach unten zu schieben.
Webrahmen abspannen:
Ist die Arbeit vollendet, geht es an das Abspannen. Hierfür ist Geduld angesagt! Zunächst werden die Schrauben der Metallstangen gelockert. Anschliessend wird das Gewebte langsam und vorsichtig von dem Webrahmen getrennt. Die Metallstangen, die noch in dem Gewebten hängen, werden nun langsam aus dem Gewebe herausgezogen. Wichtig ist am Ende, dass offene Enden gut verknotet werden, damit sich nichts mehr lockert oder gar auflöst. Auch überstehende Wollreste, beispielsweise durch einen Farbübergang, sollten nun gut verknotet werden.
Folgende Tipps können beim Weben hilfreich sein:
- Es ist egal, ob die Kinder mit dem Webschiffen ganz unten ansetzen oder etwas weiter in der Mitte. Am Ende einer jeden Reihe kommt ohnehin der Kamm zum Einsatz.
- Die Metallstangen dürfen beim Weben nicht vergessen werden. Sie sind wichtig, damit das Gewebte nicht schief wird.
- Möchten die Kinder die Farbe ihres Garns wechseln, wird das Ende der vorherigen Farbe einfach mit der Metallstange und dem äussersten Faden verknotet.
- Beim Abspannen ist Vorsicht und Geduld geboten! Sonst zerfällt das Gewebte
- Ist oben nicht mehr genug Platz für das Webschiffchen, kann auch eine Nadel für die letzten Reihen benutzt werden
Weben mit Kindern: Kreative Ideen:
Nicht nur bei den typischen Handarbeiten wie beispielsweise dem Häkeln können tolle Ideen verwirklicht werden, auch das Weben eignet sich hervorragend, um einzigartige Sachen zu kreieren. Hier sind zwei Ideen:
Individuelle Armbänder weben
Armbänder können nicht nur gehäkelt oder gestrickt werden, sie können auch gewebt werden. Und das ist auch noch ganz einfach:
Der Webrahmen wird so oft mit Kettfäden bespannt, bis die Wunschdicke des Armbands erreicht ist. Nun geht es, wie in der Anleitung beschrieben, an das Weben. Hierbei können die Kinder je nach Belieben, die Farbe wechseln oder sogar kleine Details wie Perlen einweben. Anschliessend wird das Gewebte vom Rahmen entfernt und zu einem Armband verknotet.
Lustige Tierchen weben:
Wer Lust auf was Anderes hat, der kann kleine, bezaubernde Monster oder Tierchen weben. Hierfür wird zunächst ein breiteres Stück in der Farbe der Wahl gewebt. Anschliessend wird die gewebte Fläche von dem Rahmen befreit und an den Enden zusammengenäht. Bevor das letzte Ende zugenäht wird, wird Füllmaterial in das Gewebte gegeben, um eine körperartige Form zu gestalten. Nun wird das Tierchen auch oben zugenäht. Jetzt geht es an das freie gestalten. Wollreste können als Haare fungieren, Perlen, Glitzer oder Kugelaugen können aufgeklebt werden. Hier ist der Fantasie keine Grenze gesetzt!