Demokratisches Lernen in einer Bildungseinrichtung? Wie werden Schüler und Schülerinnen im politischen Kontext zu mündigen Menschen? Wie erlangen Kinder und Jugendliche ein demokratisches und soziales Verständnis in der Gesellschaft? Wie bekommen Schüler und Schülerinnen einen Blick für Multikulturalität im Unterricht?
Der Anstieg demokratieunfreundlicher Parteien nimmt stetig zu. Deshalb ist es umso wichtiger, bei den Jüngsten der Gesellschaft anzufangen und Demokratisches Lernen auch in der Schule zu vermitteln.
Was ist Demokratiepädagogik?
Demokratiepädagogik fasst den pädagogischen, schulischen und unterrichtlichen Bereich zusammen und verfolgt das Ziel, Kompetenzen in der Schule zu fördern, die für den Menschen wichtig sind. Diese Kompetenzen helfen, dass Menschen aktiv an der Demokratie im Alltag als Form des Lebens teilnehmen. Dadurch sind sie Teil einer Gemeinschaft und prägen zwischenmenschliche Beziehungen. Außerdem gestalten sie Demokratie als Form der Gesellschaft. Menschen zeigen Engagement und setzen sich für regionale und globale Themen ein. Abschließend lernen sie zu einer aufgeklärten Urteilsbildung zu stehen und Entscheidungen auf ihrem Lebensweg zu treffen.
Forderungen an die Demokratiepädagogik
- Erfahrungen und Handlungen innerhalb und außerhalb der Schule: Den Unterricht und das Schulleben demokratieförderlich auszuleben ist Aufgabe aller schulisch beteiligten Personen.
- Urteils- und Entscheidungsfähigkeit: Hierbei werden Kenntnisse und Informationen in der Klasse zum Beispiel durch Unterrichtsmaterialien vermittelt. Diese Aufgabe wird im Fach Politik oder fächerübergreifend gelehrt, um einen Überblick über demokratische Prozesse zu erhalten.
- Demokratische- und politische Bildung: Dabei wird Wert auf die Gestaltung des gemeinsamen Schullebens gelegt und Kooperationen mit externen Institutionen angestrebt. Gefördert wird eine Partizipation der Schüler und Schülerinnen, eine Mitverantwortung am schulischen Leben und Engagement im Gemeinwesen.
- Demokratische Werte und Einstellungen: Der demokratieförderliche Unterricht soll den Schüler und Schülerinnen einen roten Faden für eine persönliche, demokratische Orientierung geben. Kinder sollen ihre soziale Kompetenzen ausweiten und eine persönliche Meinung und Einstellung aufbauen können. Die Schüler und Schülerinnen sollen eine kritische Haltung gegenüber demokratischen Einwänden entwickeln und Wege zur Partizipation aufgezeigt bekommen.
Demokratie in der Grundschule
Mitwirkung von Schüler und Schülerinnen
Schüler und Schülerinnen haben in der Grundschule die Möglichkeit mitzubestimmen und den Unterrichtsprozess durch ihre eigene Meinung zu stärken. Dies soll die Kinder und Jugendlichen dazu verleiten auch außerhalb des Unterrichts den Mut zu haben, offen ihre Meinung zu sagen und an demokratischen Prozessen mitzuwirken. Schüler und Schülerinnen können sich durch die Mitarbeit an Gremien und Gruppen gemeinsam austauschen und zusammen an Projekten arbeiten. Des Weiteren kann eine Vertretung der Schülerschaft dazu verhelfen, einen Austausch anzustoßen und die Meinung der Mehrheit durchzusetzen. Dies ist wichtig, damit die Schüler und Schülerinnen erkennen, dass ihre Meinung als Einzelner zählt und wertgeschätzt wird.
Warum ist Demokratiepädagogik bei Kindern wichtig?
Im Zuge des Internets und der sozialen Medien können sich undemokratische Aussagen schnell verbreiten und Menschen ohne Hintergrundkenntnisse zu einer Meinung manipulieren. Deshalb sind die Demokratiepädagogik und die Medienkompetenz vor allem bei jungen Schüler und Schülerinnen wichtig. Dadurch können sich Kinder und Jugendliche frei und selbstbestimmt eine eigene Meinung über politische Themen bilden.
Warum Jugendliche für das demokratisches Lernen aktivieren?
- Gefahr von radikaler Manipulation: Vor allem Jugendliche sind leicht dazu verleitet, aufgrund von Unkenntnis oder Orientierungslosigkeit einer Meinung anzuschließen. Durch frühes demokratisches Lernen kann dieser Richtung entgegengewirkt werden und Kinder zu mündigen, reflektierten Menschen erzogen werden.
- Steigerung der Wahlquote: In Deutschland nimmt die Wahlquote immer weiter ab. Viele Menschen denken, dass ihre Stimme keinen Wert besitzt. Die Folge: Radikalere Parteien haben Gewicht bei der Wahl. Schüler und Schülerinnen können im Unterricht mehrere Wahlprogramme bearbeiten, um sich ein eigenes Bild über die Wahl zu machen und mit 18 Jahren ihre eigene Entscheidung treffen.
- Solidarität und Zivilcourage: Gemeinschaft stärken, Gemeinschaft lehren! Durch gegenseitige Unterstützung, Achtung und Toleranz gelingt ein demokratisches Gemeinschaftsleben über die Schulmauern hinweg. Schüler und Schülerinnen lernen sich gegenseitig zu respektieren und im Alltag gegenüber ihren Mitmenschen Zivilcourage mitzubringen. Als Team das Leben bestreiten, anstatt auf egoistische Weise durch das Leben gehen.
- Wertevermittlung: Die Schule kann eine Basis an gleichen Werten herstellen, wobei die Schüler nach ihrem Willen entscheiden, welche ihre Persönlichkeit unterstreicht bzw. welche sie aufnehmen möchten. Dadurch erhalten die Jugendlichen einen roten Faden, der sich durch ihr zukünftiges Leben zieht.