Kinderleichte Experimente zum Nachmachen im Kindergarten
Experimentieren und Forschen sind für Kinder auch im Vorschulalter schon spannend und aufregend: Sie entdecken die Welt und haben viele Fragen im Kopf. Um die Neugierde zu stillen, lassen sich bereits mit einfachen Experimenten tolle Ergebnisse zeigen, die viele Fragen zu unserer Welt und ihren Naturgesetzen beantworten können. Wir haben in diesem Sinne versucht, verschiedene Anleitungen für kinderleichte Experimente zum Nachmachen zusammengestellt, die optimal für den Kindergarten geeignet sind.
Schon mit simplen Materialien lassen sich eindrucksvoll Phänomene unserer Umwelt demonstrieren, die jedes Kind faszinieren und begeistern können. Ganz nach dem Motto: Sichtbarmachen erleichtert das Verstehen. Daher haben wir mehrere Versuche mit Wasser ausgesucht, die einfach vorzuführen sind, und die Kinder allein oder unter Beaufsichtigung nachmachen können. Wasser als alltägliches Element bietet trotzdem viele spannende Naturwissenschaftliche Phänomene und Effekte, die Sie mit diesem Experimenten veranschaulichen können.
Vermitteln Sie am besten erst ein paar Hintergrundinformationen, um das Phänomen leicht verständlich zu machen. Oder führen Sie das Experiment aus und lassen Sie die Kinder rätseln, wie es dazu kommt – wecken Sie Neugierde an den Vorgängen, die in den Naturwissenschaften erforscht werden. Denn eine gesunde Neugier und Spaß am Forschen ab dem Kindergarten sind bekanntermaßen gute Voraussetzungen für den weiteren Lernerfolg in der Grundschule. Inspirieren Sie mit den folgenden Experimenten für Vorschulkinder!
Oberflächenspannung kennenlernen einfach gemacht
Mit diesem kinderleichten Experiment lässt sich die Spannung der Wasseroberfläche und ihr Einfluss auf das Schwimmen und Sinken leichter Gegenstände anschaulich erklären. Viele Kinder wissen oft schon, was die Wasseroberfläche ist, können aber noch viel über ihre Eigenschaften lernen! Außerdem sind Experimente mit Wasser für Vorschulkinder oft besonders interessant, da es sich um ein so alltägliches Element handelt, das aber mit viel Spaß verbunden wird.
Benötigt: Ein Glas mit Wasser, Büroklammer, Spülmittel, Pfeffer, kleine Münzen.
Vorbereitung: Platzieren Sie alle Materialien für die Kinder gut sichtbar auf einem Tisch. Das Glas sollte fast randvoll sein. Lässt man nun vorsichtig nacheinander die Münzen hineinsinken, verdrängen diese weiteres Wasser. Wenn man genau die richtige Menge erwischt, sieht es aus, als würd sich eine kleine Kuppel aus Wasser über den Rand des Glases erheben - die Oberflächenspannung hält gegen die Schwerkraft an. Lassen Sie die Kinder dieses Sichtbarwerden der Oberflächenspannung beobachten und gehen Sie dann zum eigentlichen Experiment über:
Geben Sie die Büroklammer sanft auf die Wasseroberfläche und streuen etwas Pfeffer rundherum. Eventuell muss erst etwas Wasser ausgekippt werden, damit die Oberfläche wieder eben wird.
Beobachtung: Die Oberflächenspannung hält Büroklammer und Pfeffer oben, bis diese vom Spülmittel durchbrochen wird. Die Büroklammer sinkt, der Pfeffer „flieht“ weg vom Spülmittel.
Ein Versuch zu Wasserverdrängung und Luft
Ein schnelles Experiment zum Nachmachen, um mit Kindergartenkindern Luft als sichtbares Volumen kennenzulernen. Luftdruck Experimente bieten ebenfalls viele spannende Möglichkeiten!
Benötigt: Eine Schüssel mit Wasser, ein Glas, ein Tablett mit hohen Rändern o.ä., um überlaufendes Wasser zu sammeln.
Frage an die Kinder: Verdrängt das Glas mehr Wasser, wenn ich es aufrecht, umgekehrt, oder seitwärts eintauche?
Beobachtung: Kann die Luft nicht entweichen, wird mehr Wasser verdrängt.
Die Farben des Regenbogens
Dieses Experiment eignet sich wunderbar um Kindern as Phänomen des Regenbogens verständlich zu machen und zu veranschaulichen, aus welchen Farben weißes Licht besteht. Dazu benötigen Sie folgende Materialien:
- 1 flache Schale, gefüllt mit Wasser
- 1 helle Teschenlampe
- 1 kleiner Taschenspiegel
Anleitung:
Füllen Sie das Wasser in die flache Schale und lehnen Sie den Spiegel an den Rand der Schale, sodass der untere Teil mit Wasser bedeckt ist. Leuten Sie nun mit der Taschenlampe flach auf den Spiegel und regen Sie die Kinder an, die Licht-Reflexionen, die an der Wand hinter der Taschenlampe entstehen, zu beobachten. Lassen Sie die Kinder beschreiben, welche Farben sie dort sehen. Die Kleinen Naturforscher werden erstaunt sein, dass dort die Regenbogenfarben nebeneinander erscheinen. Die Kinder erfahren durch dieses Experiment, dass weises Licht eigentlich aus einer Mischung von roten, orangen, gelben, grünen und blauen Lichtstrahlen besteht. Leuchtet man mit der Taschenlampe schräg auf das Wasser, werden die Farben sichtbar. Gemeinsam mit den Kindern können Sie nun erarbeiten, dass der gleiche Effekt entsteht, wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint und dadurch am Himmel ein Regenbogen leuchtet. Dort wird, wie beim Experiment der Sonnenstrahl in die Farben Violett, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot getrennt und am Himmel ist das wunderschöne Farbenspiel zu sehen.
Die Kerze im umgestülpten Glas
Erklären Sie ganz einfach Druck und Unterdruck mit diesem kinderleichten Experiment.
Warnhinweise: Zünden Sie die Kerze selbst an und achten Sie darauf, dass die Kinder diese nicht bewegen. Weisen Sie auch hier darauf hin, dass Kerzen und Feuer allgemein nur unter Beaufsichtigung angezündet werden dürfen.
Benötigt: Eine Schüssel mit gefärbtem Wasser, Teelicht, Glas
Vorbereitung: Zünden Sie das Teelicht in der Schüssel an und gießen Sie dann vorsichtig das Wasser rundherum.
Frage an die Kinder: Was passiert, wenn ich ein Glas über die brennende Kerze stülpe?
Beobachtung: Die Kerze geht nach einer Weile aus und Wasser wird von der Schüssel ins Glas gezogen. Eventuell schwimmt das Teelicht sogar, wenn der Unterdruck stark genug ist. Dieser entsteht, weil sich die von der Kerze erwärmte Luft im Glas ausdehnt. Erlischt die Kerze aufgrund von Sauerstoffmangel, kühlt diese wieder ab und das Wasser wird angesogen, da keine neue Luft zur Verfügung steht.
Versuche zu wasserabweisenden Stoffen und Lotuseffekt
Neben der Oberflächenspannung lassen sich auch Hydrophobie und geringe Benetzbarkeit einfach und spannend vorführen. Nutzen Sie einen durchsichtigen, fest verschließbaren Behälter und gießen Sie ein beliebiges Speiseöl und Wasser hinein. Schwenken Sie erst den Behälter sanft hin und her, um so das Verhalten der beiden Flüssigkeiten zueinander zu zeigen. Verschließen Sie den Behälter sodann und schütteln Sie ihn fest, um das langsame auseinandersortieren von Öl, Wasser und eingeschlossenen Luftblasen zu zeigen.
Den Lotuseffekt kennen viele Kinder vermutlich bereits, ohne sich dessen bewusst zu sein – heutzutage gibt es hydrophobe Stoffe für Regenjacken, wie auch hydrophobes Glas. Mit einem Exemplar der Lotusblume, oder einzelnen Lotusblättern kann jedes Kind selbst probieren, wie dieser Effekt in der Natur aussieht: Lassen Sie die Kinder vorsichtig Wasser darüber gießen, Tropfen von den Blättern abschwenken, und dabei überlegen, wie dieser Effekt zustande kommt. Mit dem zuvor erlernten Wissen zu Oberflächenspannung und wasserabweisenden Merkmalen können die Kinder eigene Theorien zur Funktionsweise der Blätter aufstellen.
Erklären Sie, dass das Lotusblatt von mikroskopisch kleinen Kegeln überzogen ist, die eine wasserabweisende Wachsschicht bedeckt. So wird das Wasser extrem stark und schnell abgewiesen, und die Pflanze kann sich dabei noch von Schmutz und Staub reinigen.
Mit Wasserexperimenten für Kindergartenkinder können Naturwissenschaften mit allen Sinnen entdeckt werden. Aber die Fantasie ist nicht nur darauf beschränkt: Entdecken Sie weitere spannende Ideen für Experimente im Kindergarten im TimeTEX-Blog! Oder sollten Sie mit großen, vorgefertigten Versuchen begeistern wollen, wagen Sie einen Blick auf unsere Experimentierkästen. Die Neugier der Kinder zu stillen ist mit diesen Möglichkeiten ein Leichtes!
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