Ein Herbarium in der Grundschule ist für Kinder eine tolle Möglichkeit, die Welt der Pflanzen und Blumen näher kennenzulernen. So erweitern sie nicht nur ihre Kenntnisse in der Pflanzenkunde, sie lernen durch das Herbarium auch, wie man Pflanzen sammelt, organisiert, trocknet und presst - ein einmaliges Erlebnis für Kinder. Um die Schüler und Lehrer passend für das Herbarium in der Grundschule vorzubereiten, finden Sie in unserem Blog alles rund um das Herbarium. Von den pädagogischen Vorteilen über das Sammeln bis hin zur Aufbewahrung ist alles dabei.
Was ist ein Herbarium überhaupt?
Diese Frage zu beantworten ist relativ einfach. Bei einem Herbarium oder Herbar (lat. Herba = Kraut) handelt es sich um eine Sammlung von verschiedenen getrockneten und gepressten Pflanzen, die in einem Pflanzenbuch gesammelt und mit Namen und Informationen vermerkt werden
Welche pädagogischen Vorteile haben Herbarien?
Das Naturerleben ist für die persönliche Entwicklung der Kinder sehr prägend und von großer Bedeutung. Durch den Umgang mit Pflanzen können sie ihr Wissen in der Pflanzenkunde erweitern, ihre Feinmotorik gezielt ausbilden und die Neugier auf die Natur und weitere Pflanzen wecken. Außerdem lernen die Schüler, durch den Gebrauch von Herbarien, mit neuen Materialien umzugehen, sie zu organisieren und zu kontextualisieren. Darüber hinaus vermittelt das Sammeln und Sortieren von Pflanzen ein besonderes Gefühl der Naturerfahrung, wofür ein bloßer Spaziergang durch die Wiesen und Gärten meist nicht reicht. Gerade im Herbst können die Kinder ein schönes buntes Herbarium herstellen und die bereits runtergefallenen Blätter aufsammeln. Sie können auch schöne Bastelideen für den Herbst und Halloween umsetzen.
Für besonders naturverbundene Kinder, lohnt sich ein Blick in den Waldkindergarten oder die verschiedenen Kita-Konzepte. Hier gibt es viele Informationen für die passende Förderung der Kinder.
Wie sammelt man richtig?
Sie sollten die Schüler darauf hinweisen, dass sie beim Sammeln für ihre Herbarien stets auf den Zustand der Pflanzen achten. Die Blüte sollte demnach möglichst frisch sein und die Pflanze sollte keine Risse haben. So sind sie auch auf Dauer im Herbarium schön anzusehen. Wichtig ist außerdem, dass die Kinder Blumen im trockenen Zustand pflücken. Dementsprechend sollten die Kids den morgendlichen und abendlichen Tau sowie Regentage meiden. Eine Schere und ein Körbchen sind bei der Suche immer sinnvoll dabeizuhaben. Private Gärten sind beim Sammeln ein Tabu. Parks, Bachufer sowie öffentliche Gärten können Sie den Schülern hingegen nahelegen. Hier wird man oft fündig.
Was ist beim Pressen zu beachten?
Bevor es mit dem Pressen losgeht, sollten die Kinder wissen, dass unterschiedliche Pflanzen unterschiedlich lange zum Trocknen brauchen. Lavendel, Margeriten oder Veilchen lassen sich durch ihren niedrigen Feuchtigkeitsanteil besonders leicht pressen. Andere Blüten hingegen verlieren beim Pressen schnell mal ihre Farbe und werden braun oder verblassen. Bei dickeren Blüten dauert der Trocknungsvorgang wesentlich länger. So können aus zwei Wochen Trocknungszeit auch schnell vier bis fünf werden. Um hier das Schimmeln zu vermeiden, lohnt es sich, einzelne Blütenblätter statt der ganzen Blüte zu pressen. Wichtig ist außerdem, dass die Blumen möglichst schnell nach dem Sammeln gepresst werden und dass sich hierbei die Pflanzenteile nicht berühren. Besonders saugfähiges Papier, wie Druck- oder Löschpapier, eignet sich am besten für den Pressvorgang.
Pressmethoden – welche ist die Beste?
Vom Bügeleisen über die Mikrowelle bis hin zu dicken Bücherstapeln – beim Pressen für Herbarien gibt es viele Möglichkeiten.
Besonders bewährt haben sich zwei Methoden:
Pflanzen pressen mit Büchern:
Für das Pressen mit Büchern benötigen die Schüler schwere Bücher und saugfähiges Papier. Der Vorgang ist dann ganz einfach: Das Buch wird etwa in der Mitte aufgeschlagen und ein Druck- oder Löschpapier wird auf eine Seite gelegt. Dann wird die Pflanze sorgfältig auf diesem Blatt platziert und erneut mit Papier zugedeckt. Anschließend wird das Buch zugeschlagen und mit weiteren Büchern beschwert. Wichtig ist, dass die Kids die Blumen und die Feuchtigkeit regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls das Papier wechseln.
Tipp: Am besten funktioniert der Pressvorgang an trockenen und warmen Orten. Außerdem passiert es nicht selten, dass die Säfte der Pflanzen die Buchseiten beschädigen. Daher empfehlen sich ältere Bücher.
Pflanzen pressen mit der Blumenpresse:
Auch Blumenpressen eignen sich hervorragend für den Trocknungsvorgang der Pflanzen. Bei TimeTEX bieten wir eine Blumenpresse (Art. 95585) mit tollem Design und einfacher, kindergerechter Handhabung. Hier kommen die gesammelten Pflanzen auf die bereits integrierte 6-lagige Wellpappe. Im Anschluss werden die Flügelschrauben zugedreht und schon beginnt das Warten auf das tolle Ergebnis!
Übrigens: Für das Trocknen von Blättern eignet sich unsere Blätterpresse. Hier können die Schüler, dank der einfachen Vorgehensweise, ganz einfach ihre gesammelten Blätter pressen und im Anschluss in ihrem Herbarium anlegen oder auch als Deko verwenden.
Wie klebt man die Pflanzen richtig in das Herbarium?
Die getrockneten Pflanzen können auf Zeichenkarton oder festem DIN A4 Papier befestigt werden. Hierfür eignen sich verschiedene Methoden. Wichtig ist aber, dass die Schüler ruhig und mit großer Sorgfalt arbeiten. Unterläuft ihnen einmal ein Fehler beim Kleben lässt sich die Pflanze leider meist nicht mehr retten.
Eine Möglichkeit zur Befestigung sind schmale Streifen von durchsichtigem Klebeband. Diese werden an der getrockneten Pflanze und am Stil befestigt und auf das Papier geklebt.
Eine Alternative bieten Papierstreifen, die die Kinder an der Pflanze befestigen und anschließend mit Kleber bestreichen. Mit etwas Kleber und einer ruhigen Hand, können die getrockneten Pflanzen auch direkt auf das Papier geklebt werden. Für den besseren Halt können die Schüler Klarsichtfolien verwenden.
Wie werden die Pflanzen beschriftet?
In die untere Ecke kommt nun die Beschriftung der Pflanzen oder Blüten. Besonders wichtig sind hierbei folgende Kriterien:
- Name der Pflanze
- Pflanzenfamilie
- Fundort
- Datum
Sinnvoll ist außerdem, die Pflanzen für den Überblick zu nummerieren.
Tipp: Hierfür gibt es bereits vorgefertigte Etiketten, die sich zum Ausdrucken im Internet finden. So wirkt das Herbarium besonders einheitlich.
Mit dem Deckblatt und dem Inhaltsverzeichnis wird das Herbarium komplett. Auf ihre eigenen Sammlung an getrockneten Pflanzen können die Kinder dann mächtig stolz sein. Gleichzeitig vermittelt ihnen das Anfertigen von einem Herbarium wichtige Kenntnisse in der Pflanzenkunde und bereitet der gesamten Klasse eine Menge Spaß!