Wie sieht die Sprachentwicklung bei Kindern aus? Welche Phasen werden durchlaufen und wie kann ich die kindliche Sprachentwicklung fördern? Gerade bei der Entwicklung des eigenen Kindes sind Eltern besonders aufmerksam und wollen ihr Kind so gut wie möglich unterstützen. TimeTEX beantwortet in diesem Artikel alle anfallenden Fragen und bietet zeitgleich Tipps für die optimale Unterstützung des Spracherwerbs!
Was ist Sprachförderung und wie kann ich Sprachentwicklung fördern?
Unter der Sprachförderung versteht man die Förderung und Unterstützung des Spracherwerbs bei Kindern. Gerade im Kita-Alter entwickeln Kinder mit großen Schritten ihre Sprache, dabei sollten sie Eltern und Erzieher/innen unterstützen. Die alltagsintegrierte Sprachbildung ist hierbei eine wunderbare Methode, um die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder zu fördern. Durch die Anregung vielfältiger Kommunikations- und Sprechanlässen entwickeln die Kinder ein gutes Sprachverständnis und lernen, sich in unterschiedlichsten Situationen differenziert auszudrücken. Einige Tipps hierfür haben wir in diesem Beitrag weiter unten für Sie zusammengestellt. Unter der Sprachförderung hingegen versteht man die Förderung und Unterstützung des Spracherwerbs bei Kindern, die eine verzögerte Sprachentwicklung haben. Hierbei werden Kinder gezielt gefördert, deren Aussprache, Wortschatz, Erzählfähigkeit oder Grammatik nicht altersgerecht entwickelt ist. Nicht zu verwechseln ist die Sprachförderung mit der Logopädie, die durch eine gezielte Therapie Sprach- und Sprechstörungen behandelt.
Sprachentwicklung bei Kindern - Bedeutung:
Die Sprache ist eine elementare Kompetenz und bildet nicht nur die Grundlage für alle weiteren Lernprozesse, sondern ist auch für die gesamte Entwicklung der Kinder von fundamentaler Bedeutung. Die Sprache hilft den Kindern außerdem…
- Beim Erfassen und der Verarbeitung der Umwelt
- Beim Aufbauen von zwischenmenschlichen Beziehungen
- Um ihre Gefühle auszudrücken
- Um sich im sozialen Umfeld zu orientieren
- Sich zu erinnern
- Dinge zu unterscheiden
- Abstrakte Begriffe, wie Glück, zu verstehen
- Begriffe der Zeit und Menge zu verstehen
Sprachentwicklung von Kindern - eine Tabelle
Viele Eltern fragen sich immer wieder, warum ihr Kind noch nicht spricht, ob es sich altersgemäß entwickelt und wo die ersten Wörter bleiben? Dabei ist wichtig zu wissen, dass es bei der kindlichen Sprachentwicklung große Unterschiede gibt. Die folgenden Phasen der Sprachentwicklung sollen daher nur als Orientierung dienen. Man darf nicht vergessen: Jedes Kind ist unterschiedlich.
Ab 2 Monaten:
Beginn der 1. Lallphase: Das Kind gibt Gurgel- und Sprudellaute von sich, quietscht und brabbelt. Dabei wird der Stimmapparat ausprobiert, was dem Kind viel Spaß macht.
Ca. 6 Monate:
Ab diesem Zeitpunkt beginnt die 2. Lallphase. Nun fängt das Kind an, ganze Lallmonologe und Silbenketten zu bilden: bababa, mamama, gagaga… Auch stellt es fest, dass es über Laute Kontakt zu engen Bezugspersonen wie der Mutter und dem Vater aufnehmen kann.
Mit 9 Monaten:
Ab hier beginnt die Phase, in der die Babys versuchen, Laute nachzuahmen. Dabei ist nicht nur das Hören, sondern auch das Sehen der Mundbewegungen von seinem Gegenüber wichtig für die Entwicklung. Viel Blickkontakt mit dem Kind und sichtbare Freude über die Laute sind sehr sinnvoll und förderlich.
Ab dem zehnten Monat:
Das Kind beginnt nun die Bedeutung von Wörtern, allerdings noch nicht den vollen Sinngehalt zu verstehen. Oft wird dann der Sinn des Gesagten aus der Mimik oder Gestik entnommen. Die nonverbale Kommunikation ist also hier noch sehr wichtig.
Ab dem ersten Lebensjahr:
In diesem Alter beginnt meist der Worterwerb. Die Wörter sind dann eine Folge von Assoziationen. Mit anderthalb Jahren erlangt die gesprochene Sprache immer mehr Bedeutung. Das Kind kann nun mehr verstehen, als es sprechen kann und bildet gerne Einwortsätze.
Mit anderthalb bis zwei Jahren wächst der aktive Wortschatz stark an. Nun folgt der Zeitraum der starken Entwicklung. Das Kind lernt seine sprachlichen Werkzeuge und die richtige Anwendung immer mehr kennen. Das Nachahmen von Tierlauten bereitet ihnen besonders viel Spaß. Auch können sie ihre Bezugspersonen, wie Mutter oder Vater, mit Namen ansprechen.
Mit zwei/drei Jahren
Der Wortschatz nimmt rasant zu, die Aussprache wird deutlicher und grammatische Strukturen werden erlernt. Erste Doppelkonsonanten, kompliziertere Lautverbindungen, kurze Sätze und Fragen sorgen nun für eine Erweiterung des Sprachvermögens.
Im vierten Lebensjahr:
Ab vier Jahren erweitert sich der Wortschatz der Kinder stetig und die grammatischen Fähigkeiten verbessern sich kontinuierlich. Sie können sich in ihrem Lebensraum differenziert ausdrücken und beginnen, Haupt- und Nebensätze mit Konjunktionen und Artikeln zu verwenden. Zu Beginn zwar noch etwas unsicher, aber mit schneller Verbesserung. Auch die Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft setzt sich fest.
Mit 5 bis 6 Jahren:
In dem Zeitraum zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr wird die Lautbildung abgeschlossen. Sätze und Nebensätze sowie die korrekte Grammatik sollten dann ohne Probleme gebildet werden können. Die Entwicklung des Spracherwerbs ist dann weitestgehend abgeschlossen. Das Tempo der Sprachentwicklung ist allerdings sehr individuell und von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.
Wie können Eltern die Sprachentwicklung fördern?
Eltern übernehmen bei der Sprachentwicklung der Kinder eine äußerst wichtige Rolle und können bereits mit kleinen Handlungen viel zu der Förderung der Sprachentwicklung beitragen. Erklären Sie daher ihrem Kind von Anfang an, was Sie machen. Egal, ob beim Füttern, Wickeln oder Essen zubereiten. Durch dieses häufige Reden und Erzählen bieten Sie dem Kind so wichtigen „Lernstoff“ für die sprachliche Weiterentwicklung.
Eine positive Rückmeldung als Reaktion an ihr Kind ist wichtig. Sobald es lallt, lacht oder durch Mimik oder Gestik artikuliert, lächeln Sie Ihr Kind an. So nehmen Sie Kontakt auf und bieten durch die positive Rückmeldung den Rahmen einer Kommunikation. Sobald Kinder anfangen zu sprechen, brauchen sie sprachliche Vorbilder.
Kinder brauchen daher Eltern, die viel mit ihnen reden, sie bestärken und auf sie reagieren.
Tipps für die kindliche Sprachentwicklung im Alltag:
- Falsche Wörter oder die falsche Aussprache sollte nicht verbessert werden. Besser ist es, wenn man das richtige Wort in die eigene Antwort einbaut.
- Gemeinsames Anschauen von Bilderbüchern oder Vorlesen von Geschichten sind effektive Methoden, um die Sprache zu fördern.
- Lieder, Reime und Spiele sind wunderbar geeignet, um die Freude an der Sprache zu wecken.
- Bieten Sie dem Kind unterschiedliche und zahlreiche Möglichkeiten, um sich sprachlich auszuprobieren. Besprechen Sie beispielsweise zusammen den Einkaufoder lassen Sie das Kind von seinen Erlebnissen erzählen.
- Beschreiben Sie Ihre Tätigkeiten und die Ihrer Kinder mit Worten, das erweitert den Wortschatz und festigt die Grammatik.
- Verinnerlichen Sie soziale Umgangsformen, wie Bitte und Danke.
- Verzichten Sie auf Babysprache. Diese erleichtert den Spracherwerb nicht und ist später schwierig abzugewöhnen.
Bei TimeTEX finden Sie spannende Sprachspiele und weitere Produkte für die gezielte Sprachförderung sowie Informationen zur Sprachförderung in der Kita.